Wovon unser Herz voll ist – Zurück in Deutschland

Nach sieben sehr spannenden und sicherlich auch erlebnisreichen Tagen sind wir alle wohlbehalten in Deutschland angekommen.

Was bleibt?

Der weltweit jüngste Staat ist uns in den kurzen Begegnungen ans Herz gewachsen. Seit dem vergangenen Jahr ist der Südsudan ein unabhängiger Staat auf dem afrikanischen Kontinent. Große, weiße Werbeplakate zwischen ärmlichen Holzhütten und einer Menge Müll weisen triumphierend auf den neuen Staat hin. Diese Unabhängigkeit haben sich die Einheimischen hart erringen müssen. Von 1972 bis 1983 und von 2005 bis 2011 war der jetzige Staat eine autonome Region innerhalb des Sudans. Seit der Unabhängigkeit gibt es vor allem im Norden Stammeskriege um Land und Vieh. Wir sind in einem Radiointerview gefragt worden, was die Regierung tun muss, damit das Land zukunftsfähig wird. „Ein Zusammenspiel zwischen Regierung und den im Land befindlichen Hilfsorganisationen muss auf Dauer ausgebaut werden. Teilweise bringen die Organisationen, wie Malteser International, bereits große Auslandserfahrungen mit, von denen andere Länder profitieren können“, so Daniel Könen. Das etwas passieren muss ist klar, angesichts der Armut der Menschen. An vielen Stationen und vor allem bei unserem Besuch in der Lepra-Kolonie trafen wir auf Menschen, die sowohl an Krankheiten litten als auch unternährt waren. „Mir ist vor allem der 4-jährige Junge aus der Kolonie im Gedächtnis haften geblieben. Durch seinen gewölbten Bauch konnte man erkennen, dass er an dem hier typischen Kwashiokor (Hungerödem) litt“, so Dirk Büttgen. Gerade in der Lepra-Kolonie war die geballte Armut sichtbar. Wie das Wort Kolonie ausdrückt, ist hier ein Stamm zusammen gekommen, um gemeinsam zu leben und zu arbeiten – jedoch hier nicht freiwillig. Verbannt durch die ansteckende Lepra-Krankheit leben die ca. 70 Familien weit ab der nächst größeren Stadt Rumbek. „Was uns hier im Dorf trägt, ist unser Glaube an Jesus Christus und die Kraft, die er uns schenkt“ so das geistliche Oberhaupt Mr. Kush. Dieser Glaube und diese Zuversicht, die uns oftmals in unseren kleinen Nöten fehlt, spricht hier mit großen Worten. Mit Stolz zeigt Mr. Kush uns die neue Kirche der Kolonie. Andächtig betet er vor und seine Kinder sprechen ihm nach – beeindruckend diese Frömmigkeit in der totalen Armut. Mr. Kush fehlen alle 10 Finger, verstümmelt durch die Lepra. „Mit dieser starken Behinderung kann ich nicht mehr auf dem Feld arbeiten und so für den Unterhalt sorgen. Meine vier Kinder sollen es später besser haben“ so Kush. Die Schule liegt nicht um die Ecke, ein Weg erfordert einen Marsch von 15 km (2 Stunden) auf den staubigen und dreckigen Straßen. Die Lepra-Kolonie wird auch durch das Engagement der Malteser im Erzbistum Köln unterstützt. „Hilfe zur Selbsthilfe ist hier an der Tagesordnung. Die südsudanesischen Malteser Mitarbeiter sorgen dafür, dass die Menschen in der Kolonie ausreichen Material zum Überleben bekommen“, so Matthias Heiden. In Zukunft wird eine medizinische Anlaufstelle in der Kolonie errichtet. Nun sich wir wieder zu Hause und sicherlich auch etwas froh über unseren Lebensstandard – vielleicht schätzen wir ihn jetzt noch mehr!

Was bleibt also nun von der Reise?

Wir kommen zurück in unseren Alltag und wollen dennoch unser Engagement für die Menschen – unsere neuen Freunde – im Südsudan intensivieren. Wir freuen uns, wenn ihr uns dabei unterstützt. Wie? Ladet uns ein und wir berichten euch, wovon unser Herz voll ist.

–> Danke für Eure Begleitung in den letzen Tagen! Das hat uns auch Kraft und Mut gegeben.

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