Weihnachtsfrieden nicht für alle

Kinder aus der Lepra-Kolonie

Kinder aus einem Malteser Projekt im Südsudan. Das Engagement von Malteser International ist noch nicht in Gefahr (Bild: Könen)

In gut einer Woche feiern Christen auf der ganzen Welt das Fest des Friedens – das Weihnachtsfest, die Geburt Jesu.Doch seit dem Wochenende erreichen uns erneut schlimme Nachrichten aus der südsudanesischen Hauptstadt Juba. Die Bilder zeigen Panzer auf den Straßen und die Medien berichten von vereinzelten Schüssen und sogar Toten in Juba. Die Lage zwischen der Regierung und den Regierungsgegnern ist weiterhin undurchsichtig.

Die leidtragenden sind erneut die Menschen im Südsudan, die völlig unschuldig in diese Situiation und zwischen die Fronten geraten sind. 

FotoEntzünden wir in den kommenden Tagen eine Kerze für die vielen unschuldigen und jungen Menschen im Konfliktstaat Südsudan. Sie brauchen nun unsere Hilfe im Gebet.

 

 

Judo-Abteilung legte einiges auf die Matte

Legten einiges auf die Matten: Die Judokas vom SG Worringen

Es ging am vergangenen Sonntag schon hoch her, als die Judo-Abteilung des SG Worringen zum bereits fünften Mal zum Benefizturnier lud. Besonders die kleinen Sportler waren eifrig bei der Sache und legten sich im Wettkampf reihenweise auf die Matten.

Unter dem Motto „Kinder kämpfen für Kinder“ stand jedoch neben dem sportlichen Ehrgeiz auch das Sammeln von Spenden für Kinder im Südsudan auf der Agenda.

Benefizturnier SG Dormagen1

Dirk Büttgen (l.) und Matthias Heiden nahmen am Abend die Spende entgegen.

Mit der Unterstützung der Malteser Dormagen wurde der sportliche Wettkampf letztlich für alle zum Erfolg. Am Abend nahmen sodann Malteser Auslandsreferent Matthias Heiden und der ehrenamtliche Malteser Geschäftsführer in Dormagen, Dirk Büttgen, einen Scheck über 2.000 Euro entgegen: „Wir sind begeistert von dem Engagement der jungen Judokas und danken ihnen von Herzen für die großartige Spende, die den Kindern in einer Leprakolonie im Südsudan zugute kommen wird“.

Beide Malteser besuchten im vergangenen Jahr das Projekt von Malteser International und berichten seither über ihre Erfahrungen und Eindrücke der Reise.

Weitere Informationen zum Projekt im Südsudan hier

Infos zum SG Worringen hier

Aus Korn wird nicht nur Mehl

Wie eine Getreidemühle einer Leprakolonie zu Gesundheit und Eigenständigkeit verhilft

Köln/Südsudan. Wie immer herrscht reges Treiben rings um die Getreidemühle. Viele Mädchen und Frauen sind gekommen, um hier ihr Getreide mahlen zu lassen. Unter ihnen auch die 12jährige Nyauamat Ajuong. Sie hat zwei Säcke mit Hirse und Mais mitgebracht; beides hat sie selbst angebaut und geerntet. Mit ihrem Onkel lebt Nyauamat hier in der Leprakolonie südlich von Rumbek, einer mittelgroßen Stadt im Herzen des Südsudan. Sie hilft ihm bei alltäglichen Dingen, da er nicht verheiratet ist und aufgrund seiner Krankheit – obwohl ausgeheilt – vieles nicht selbst erledigen kann. Zu ihren Aufgaben gehört auch das Kochen. Hauptbestandteil jeder Mahlzeit ist entweder Asida – eine Art fester Getreidebrei – oder Kasira – ein dünn ausgebratener Mehlfladen.

Nyauamat mahlt ihr Getreide zusammen mit Elisabeth Aker. (Bild: Malteser International)

Nyauamat mahlt ihr Getreide zusammen mit Elisabeth Aker. (Bild: Malteser International)

„Ich bin sehr froh, dass ich unsere Ernte jetzt hier direkt in der Leprakolonie mahlen lassen kann“, erzählt Nyauamat. Früher musste ich die Körner stundenlang mit einem Mörsel aus Holz zerstoßen und zu Mehl verarbeiten“, erinnert sie sich. „Wenn etwas Geld übrig war, nahm ich einen der öffentlichen Kleinbusse, um das Getreide und den Mais in großen Säcken nach Rumbek zur Mühle zu bringen. Doch oft reichte das Geld nicht und ich musste die Säcke rund vier Stunden lang zu Fuß in die Stadt bringen.“ Um aus 25 Kilogramm Getreide in Rumbek Mehl mahlen zu lassen, musste Nyauamat drei Euro bezahlen – für sie und ihren Onkel sehr viel Geld.

Nun hat Malteser International dank Unterstützung der Malteser aus der Erzdiözese Köln für die Leprakolonie eine eigene Getreidemühle samt Kühlwassersystem angeschafft. Alle Bewohner haben bei der Installation mitgeholfen. Die einen mischten den Zement, um die Mühle auf ebener Fläche fest verankern zu können; die anderen bauten aus den ebenfalls von den Maltesern bereitgestellten Baumaterialien wie Bambus und Wellblech eine Hütte mit Dach, um die Mühle sowohl vor heftigen Regenfällen als auch vor zu starker Sonneneinstrahlung zu schützen.

„Hier kann ich mein Getreide nun ohne lange Transportwege mahlen lassen“, freut sich Nyauamat. „Und das, was mein Onkel und ich nicht brauchen, kann ich sogar auf dem Markt verkaufen.“ Zwei Euro muss Nyauamat für das Mahlen bezahlen. Alle Bewohner der Leprakolonie haben sich auf diesen Preis geeinigt, denn schließlich muss die Mühle mit Diesel betrieben und auch regelmäßig gewartet werden. Der Sohn des Gemeindeältesten hat in einem Training gelernt, wie er die Maschine zu bedienen und instand zu halten hat. Er weiß auch, wie ein Kassenbuch zu führen ist. Stolz sitzt er nun auf der kleinen Veranda der Hütte und nimmt die Mahlaufträge entgegen.

Die ganze Gemeinde ist interessiert an der neuen Muehle (Bild: Malteser International)

Die ganze Gemeinde ist interessiert an der neuen Muehle (Bild: Malteser International)

Auch viele Frauen aus den umliegenden Dörfern kommen regelmäßig hierher in die Leprakolonie. Gegen einen geringen Aufpreis dürfen auch sie ihr Getreide hier mahlen lassen. Ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Integration und Unabhängigkeit für die Bewohner der Leprakolonie!

Malteser International ist bereits seit 15 Jahren im Südsudan tätig und unterstützt seit dem Sommer 2010 mit Hilfe der Malteser in der Erzdiözese Köln auch die Bewohner der Leprakolonie südlich von Rumbek.

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

(Text & Bild: Malteser International)

Ein Stück Thüringen im Südsudan

Im November 2012 entstand während einer Veranstaltung in der Bergschule in Heiligenstadt ein Bild für die Menschen in der Lepra-Kolonie bei Rumbek im Südsudan. Jetzt ist das Bild angekommen und schmückt ein neues Gebäude der Gesundheitsversorgung.

Bilder aus dem Südsudan 02 03 04

Getreide, Gemüse & Geflügel für eine bessere Zukunft

Wie aus Leprapatienten kleine Unternehmer werden

Leprakolonie_Familie inkl. HolzkohleDie Familie Makuek lebt in der Leprakolonie bei Rumbek im Südsudan, die auch von den Maltesern aus dem Erzbistum Köln unterstützt wird. „Hilfe zur Selbsthilfe“ leitet hier das Engagement von Malteser International und dem Malteser Hilfsdienst der Diözese Köln. 

Fast jeden Tag steht Isiah Makuek am Straßenrand und verkauft Holzkohle, die er selbst hergestellt hat. Der 80jährige lebt zusammen mit seiner schwangeren Frau Elisabeth (32) und seinen fünf Kindern in einer Leprakolonie südlich von Rumbek und erwirtschaftet sich so ein kleines Einkommen für sich und seine Familie. Bereits mit neun Jahren kam er hierher, zusammen mit seiner ebenfalls an Lepra erkrankten Mutter und seinem gesunden Bruder; beide sind im Krieg gestorben. Seine Frau Elisabeth hat er in der Leprakolonie kennengelernt und geheiratet. Sie war mit 16 Jahren ganz alleine in die Kolonie gekommen – rund 130 Kilometer zu Fuß – ; bereits als kleines Mädchen hatte sie sich mit der Krankheit infiziert.

Behandlung in der Gesundheitsstation der Malteser

Sowohl bei Isiah als auch bei seiner Frau ist die Krankheit inzwischen ausgeheilt. Lediglich die Verstümmelungen aufgrund der Lepra sind geblieben und müssen regelmäßig gepflegt werden, damit sich kleine Wunden nicht infizieren. „Von den Maltesern, die alle 14 Tage zu uns in die Kolonie kommen, haben wir Desinfektionslösung und Watte erhalten“, erzählt Isiah. Auch Peter Lual, Mitarbeiter der lokalen Gesundheitsbehörde, gehört zu diesem so genannten „Outreach Team“, das die Bewohner der Leprakolonie medizinisch betreut. Er hat sich auf die Diagnose und Behandlung von Lepra spezialisiert. „Nicht nur die Folgen der Lepra werden bei diesem ‚Outreach‘ behandelt, sondern auch Malaria, Wurmbefall und Durchfallerkrankungen“, erklärt er. „Pro Outreach kommen etwa 50 bis 70 kleine und große Patienten zur Behandlung. Hierfür stellen die Malteser den lokalen Behörden alle Medikamente zur Verfügung.“ Inzwischen findet die Behandlung auch in der neuen Gesundheitsstation statt, welche Malteser International in der Nähe der Leprakolonie gebaut hat.

Alle Kinder von Isiah und Elisabeth sind glücklicherweise gesund und ihre Eltern sind sehr stolz auf sie. Der älteste Sohn Benjamin geht zur Grundschule, die rund 30 Minuten Fußweg entfernt liegt. Sein Lieblingsfach ist Mathematik; er scheint den Unternehmergeist seines Vaters geerbt zu haben. Denn dieser hat große Pläne: „Hier an der Landstraße soll bald ein richtiger kleiner Markt mit mehreren Läden entstehen“, verrät er. Auch andere Familien aus der Leprakolonie haben bereits damit begonnen, am Straßenrand Süßigkeiten und kleine Artikel für den täglichen Bedarf zu verkaufen. Zukünftig wollen die Bewohner der Leprakolonie auch Gemüse anbieten.

Hilfe zur Selbsthilfe – Vermittlung von Wissen zum Gemüseanbau

Benjamin mit der Surgham Ernte„Im vergangenen Jahr haben uns die Malteser dabei geholfen, in unserer Kolonie einen Gemüsegarten anzulegen. Sie haben uns auch gezeigt, wie wir die Pflanzen pflegen müssen.“, erzählt Isiah. „ Vor allem Okra, Zwiebeln und Tomaten sind gut gewachsen. Das hat uns Mut gemacht, und wenn wir uns anstrengen, können wir den Ertrag noch steigern.“ Darüber hinaus hat Malteser International der Kolonie zwei Ochsen geschenkt. „Die Ochsen sind zwar noch jung und müssen noch richtig ausgebildet werden. Doch in der nächsten Regenzeit werden sie uns die Arbeit auf den Feldern sehr erleichtern und uns beim Pflügen helfen.“

Um eine ausgewogene Versorgung mit Nahrungsmitteln sicherzustellen, den Gesundheitszustand der kleinen Kolonie auf diese Weise weiter zu verbessern und gleichzeitig ein zusätzliches Einkommen erwirtschaften zu können, haben die Bewohne  r auch eine große Getreidemühle angeschafft. Damit können sie nun ihr Getreide selbst mahlen und den Überschuss verkaufen. Gegen Bezahlung einer geringen Gebühr dürfen auch die Nachbardörfer die Mühle nutzen.

Marktstand mit Süßigkeiten am Eingang zur LeprakolonieAls nächster Schritt ist nun die Anschaffung von Hühnern geplant. Zunächst werden die Malteser an 25 Familien das Material für den Bau eines Hühnerhauses sowie jeweils fünf Hennen und einen Hahn verteilen und sie in die Hühnerhaltung einweisen. Isiah freut sich schon: „Dann haben wir nicht nur regelmäßig Eier und Hühnerfleisch für unsere Familien, sondern können diese auch auf unserem kleinen Markt verkaufen.“

(Text und Foto: Malteser International – Februar 2013)

Domwallfahrt unterstützt Engagement im Südsudan

„Was er euch sagt, das tut!“ – Unter diesem Leitspruch aus Joh 2,5 findet vom 26.-30.9. zum 7. Mal die Kölner Domwallfahrt statt. Das große Glaubensfest hält viele spannende und abwechslungsreiche Programmpunkte vor. Und das „TUN“ wird sogar ganz praktisch gelebt. Die Spenden und Einnahmen aus dem diesjährigen Devotionalienverkauf der Wallfahrt, kommen der Malteser Südsudan-Hilfe zugute! Das freut uns sehr und ist ein gelebtes Zeichen der Solidarität mit den ärmsten Menschen in Afrika.

Weitere Informationen zur Domwallfahrt 2012 auf www.domwallfahrt.de

Engagement der Malteser im jüngsten Staat der Welt

Gemeinsam für den Südsudan – Eindrücke und Hintergründe der Projektreise des Malteser Hilfsdienst e.V. in der Erzdiözese Köln. 

Familie Kush vor ihrem TukulNach 40 Jahren Bürgerkrieg hat sich das afrikanische Land Südsudan am 9. Juli 2011 für unabhängig erklärt. Nach vier Jahrzehnten blutiger Auseinandersetzungen im Kampf um Land, Vieh und Öl liegt die Bevölkerung in vollkommener, materieller Armut und kämpft buchstäblich Tag für Tag um das Überleben. Aktuelle Kämpfe im Norden des Landes lassen die Angst eines neuen Krieges wieder anschwellen.

Vor wenigen Wochen reiste eine Delegation des Malteser Hilfsdienst e.V. aus dem Erzbistum Köln in den Südsudan, um Projekte, die auch aus Mitteln der Malteser Köln unterstützt werden, zu besichtigen. 

Mit dem Jeep von Malteser International geht es von der Stadt Rumbek 20 Kilometer landeinwärts. Vorbei an den typisch runden Lehm- und Bambushütten (Tukuls) der Einheimischen, hier und dort eine Schaf- und Rinderherde. Kinder und Jugendliche freuen sich, uns zu sehen, und winken dem schnell vorbeifahrenden Auto zu. 

Und dann wird es leise und wir sind gespannt, was uns erwartet. Der Jeep, der vom ortskundigen Malteser Mitarbeiter Julio gekonnt gesteuert wird, biegt von der sandigen Hauptstraße rechts in einen kleinen Feldweg ab – in die Lepra-Kolonie.

  • Lepra, uralte Geißel der Menschheit

Lepra ist eine der ältesten, beschriebenen Krankheiten in der Geschichte der Menschheit. Die auch als Aussatz bekannte Krankheit findet bereits im Alten Testament Erwähnung. Ausgestoßen und damit als unrein stigmatisiert in den Augen der Gesellschaft. Aber Jesus geht zu diesen Menschen, spricht mit ihnen und heilt sie. Einfacher Dreisatz. Dass es in unserer scheinbar aufgeklärten Welt heute noch Dörfer der ausgestoßenen Lepra-Kranken gibt, ist der mangelnden Aufklärung und fehlender medizinischer Versorgung geschuldet.

Mit einer großen Gastfreundschaft kommen die Bewohner der Lepra-Kolonie auf uns zu. Wir reichen einander die Hand und begrüßen uns herzlich. Nach und nach kommen weitere Dorfbewohner auf uns zu. Plötzlich stehen wir in einer Menschentraube und die Einheimischen führen uns an unsere Plätze. Schnell kommen wir mit unseren Mitmenschen ins Gespräch über ihre Herausforderungen und Probleme mit der Krankheit im Alltag.

  • 80 Familien stigmatisiert und ausgegrenzt

Die 80 Familien der Lepra-Kolonie sind teilweise generationsbedingt bereits ihr Leben lang von der Gesamtbevölkerung isoliert. Durch die deutlich sichtbaren Stigmata – wie den fehlenden Gliedmaßen oder die Folgeerkrankungen wie z.B. chronische Wunden – werden die Menschen kaum einen Rückweg in die Gesellschaft finden. Dabei ist Lepra mit entsprechender Behandlung nicht ansteckend und sogar heilbar.

Wir lernen das Schicksal und die Zuversicht von Familie Kush kennen. Ihre vier gesunden Kinder Benjamin, Jaqueline, Gabriel und Joll sind der ganze Stolz von Vater Isiei (80) und Mutter Elisabeth (30). Zusammen leben sie in einem der kleinen, runden Turkuls. Nur drei Decken auf dem Boden und ein leerer Topf in der Mitte der Hütte. „Das ist alles, was wir besitzen“, so der Vater, der seit 1942 in der Kolonie lebt. Isiei ist seit einigen Jahren das geistliche Oberhaupt der Kolonie. Sein Wort hat Gewicht, wenn es um Entscheidungen geht. Mit großem Stolz zeigt er uns die Dorfkirche. Eine Hütte mit 40 qm – einfach, aber liebevoll mit großem Kreuz und kleinen Kreuzwegstationen ausgestattet

Durch die Lepra-Erkrankung verlor Isiei schon früh Teile seiner zehn Finger. Auf dem Feld mit anpacken oder andere Arbeiten im Dorf erledigen sei durch seine Behinderung nicht machbar. „Ich kann nicht für den Unterhalt und die Zukunft meiner Kinder sorgen. Mein ältester Sohn (12) geht zur Schule zum ´intelligent werden` und soll es später besser haben als meine Frau und ich“, sagt er leicht beschämt. Die Schule ist 15 Kilometer von der Lepra-Kolonie entfernt. „15 Kilometer hin und abends die gleiche Strecke zurück“, berichtet er stolz von seinem Sohn. 30 Kilometer – oftmals barfuss über die Staubwege mit fehlendem Schuhwerk.

  • Südsudan weit hinten

Die Vereinten Nationen stellen jährlich einen Wohlstandsindex für alle Länder unserer Erde auf. Bei der Auflistung wird deutlich, in welchem absoluten Wohlstand wir in Deutschland leben. Die Bundesrepublik liegt im Ländervergleich auf Rang 6. Weit hinten – und damit weiterhin für die vielen Hilfsorganisationen im Land eine Herausforderung – der Sudan auf Platz 169. Nur gemeinsam können wir dem Südsudan mit seinen Problemen und Herausforderungen zur Seite stehen.

Ähnliche Schicksale wie von Familie Kush treffen wir noch viele Male auf unserer kurzen Reise an. Menschen, die weder Hab noch Gut besitzen, Kinder, die krank, verlassen und einsam am Straßenrand den Tag verbringen, und ein Land, das scheinbar starr vom Krieg ruht.

Auch in Zukunft wird der Malteser Hilfsdienst e.V. in der Erzdiözese Köln aktiv an der Seite der Menschen im Südsudan bleiben. Getreu unserem Motto „Weil Nähe zählt“ sehen wir es als unsere Aufgabe an, elementar aus dem  Glauben heraus da zu helfen, wo die Not am Mitmenschen am größten ist. Mit nur 20 Euro können 10 Kinder lebensnotwendig gegen Polio, Diphterie und Tetanus geimpft werden. Helfen und unterstützen auch Sie die Arbeit der Malteser im Südsudan mit Ihrer Spende – denn nur so kann Malteser International die Familien in der Lepra-Kolonie auch weiterhin tatkräftig unterstützen. 

Wir brauchen Deine Unterstützung!

Spendenkonto:

Konto: 100 10 10 33, BLZ: 370 601 93, Pax-Bank eG

Stichwort: Südsudan

Wovon unser Herz voll ist – Zurück in Deutschland

Nach sieben sehr spannenden und sicherlich auch erlebnisreichen Tagen sind wir alle wohlbehalten in Deutschland angekommen.

Was bleibt?

Der weltweit jüngste Staat ist uns in den kurzen Begegnungen ans Herz gewachsen. Seit dem vergangenen Jahr ist der Südsudan ein unabhängiger Staat auf dem afrikanischen Kontinent. Große, weiße Werbeplakate zwischen ärmlichen Holzhütten und einer Menge Müll weisen triumphierend auf den neuen Staat hin. Diese Unabhängigkeit haben sich die Einheimischen hart erringen müssen. Von 1972 bis 1983 und von 2005 bis 2011 war der jetzige Staat eine autonome Region innerhalb des Sudans. Seit der Unabhängigkeit gibt es vor allem im Norden Stammeskriege um Land und Vieh. Wir sind in einem Radiointerview gefragt worden, was die Regierung tun muss, damit das Land zukunftsfähig wird. „Ein Zusammenspiel zwischen Regierung und den im Land befindlichen Hilfsorganisationen muss auf Dauer ausgebaut werden. Teilweise bringen die Organisationen, wie Malteser International, bereits große Auslandserfahrungen mit, von denen andere Länder profitieren können“, so Daniel Könen. Das etwas passieren muss ist klar, angesichts der Armut der Menschen. An vielen Stationen und vor allem bei unserem Besuch in der Lepra-Kolonie trafen wir auf Menschen, die sowohl an Krankheiten litten als auch unternährt waren. „Mir ist vor allem der 4-jährige Junge aus der Kolonie im Gedächtnis haften geblieben. Durch seinen gewölbten Bauch konnte man erkennen, dass er an dem hier typischen Kwashiokor (Hungerödem) litt“, so Dirk Büttgen. Gerade in der Lepra-Kolonie war die geballte Armut sichtbar. Wie das Wort Kolonie ausdrückt, ist hier ein Stamm zusammen gekommen, um gemeinsam zu leben und zu arbeiten – jedoch hier nicht freiwillig. Verbannt durch die ansteckende Lepra-Krankheit leben die ca. 70 Familien weit ab der nächst größeren Stadt Rumbek. „Was uns hier im Dorf trägt, ist unser Glaube an Jesus Christus und die Kraft, die er uns schenkt“ so das geistliche Oberhaupt Mr. Kush. Dieser Glaube und diese Zuversicht, die uns oftmals in unseren kleinen Nöten fehlt, spricht hier mit großen Worten. Mit Stolz zeigt Mr. Kush uns die neue Kirche der Kolonie. Andächtig betet er vor und seine Kinder sprechen ihm nach – beeindruckend diese Frömmigkeit in der totalen Armut. Mr. Kush fehlen alle 10 Finger, verstümmelt durch die Lepra. „Mit dieser starken Behinderung kann ich nicht mehr auf dem Feld arbeiten und so für den Unterhalt sorgen. Meine vier Kinder sollen es später besser haben“ so Kush. Die Schule liegt nicht um die Ecke, ein Weg erfordert einen Marsch von 15 km (2 Stunden) auf den staubigen und dreckigen Straßen. Die Lepra-Kolonie wird auch durch das Engagement der Malteser im Erzbistum Köln unterstützt. „Hilfe zur Selbsthilfe ist hier an der Tagesordnung. Die südsudanesischen Malteser Mitarbeiter sorgen dafür, dass die Menschen in der Kolonie ausreichen Material zum Überleben bekommen“, so Matthias Heiden. In Zukunft wird eine medizinische Anlaufstelle in der Kolonie errichtet. Nun sich wir wieder zu Hause und sicherlich auch etwas froh über unseren Lebensstandard – vielleicht schätzen wir ihn jetzt noch mehr!

Was bleibt also nun von der Reise?

Wir kommen zurück in unseren Alltag und wollen dennoch unser Engagement für die Menschen – unsere neuen Freunde – im Südsudan intensivieren. Wir freuen uns, wenn ihr uns dabei unterstützt. Wie? Ladet uns ein und wir berichten euch, wovon unser Herz voll ist.

–> Danke für Eure Begleitung in den letzen Tagen! Das hat uns auch Kraft und Mut gegeben.

Interview mit Domradio

Liebe Freunde,

hier könnt ihr nun ein Telefoninterview vom Domradio mit mir hören:

Liebe Grüße,

Daniel

Was verbindet uns? Nicht nur die Online-Kommunikation

Eigentlich habe ich mir die Nutzung dieses Kommunikationsweges anders vorgestellt. Ich wollte täglich neue Berichte einstellen, die Kollegin und die Kollegen zu Wort kommen lassen und sicherlich auch das ein oder andere Bild präsentieren. Soweit mein ambitionierter Plan.

Wie Ihr gemerkt habt, ist mir dies nicht gelungen. Eine kleine Anzahl an Bildern und ein Film habt Ihr bisher gesehen. Ok; aber nicht genug! Neben der oftmals schwierigen Internetverbindung fehlen mir auch ehrlich gesagt etwas die Worte angesichts des Elends hier in Rumbek. Heute kamen wir auch am Höhepunkt unserer Reise an: der Besuch in der Leprakolonie. Insgesamt leben 72 Familien mit über 40 Kindern in einem abgesonderten Dorf – 15 Kilometer vom Stadtkern Rumbeks entfernt. Weiterlesen